Damit das Krankenhaus Prenzlauer Berg, wie seit 2008 geplant, abgewickelt werden kann, bedarf es eines Neubaus. Berliner wissen, was das bedeutet: Es verzögert sich. Neuer Termin ist „ab 2016“.
In diesem Text geht es um ein Bauvorhaben, und zwar in Berlin, und Sie alle wissen, was jetzt kommt: Es verzögert sich. Schon wieder.
Über fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass der landeseigene Krankenhauskonzern Vivantes und die Senatsverwaltung für Gesundheit beschlossen haben, das Krankenhaus Prenzlauer Berg in der Fröbelstraße abzuwickeln. Die Einrichtung des alten Hauses sei veraltet, der Standort unwirtschaftlich, hieß es damals. Schon 2011 sollten Belegschaft und 140 Betten in einen noch zu errichtenden Neubau am Klinikum Am Friedrichshain umziehen.
Doch dann passierte erstmal nichts. Das Krankenhaus blieb in Betrieb, von einem Neubau keine Spur. Ende 2012 sollte zumindest Letzteres sich ändern, hieß es vor über einem Jahr. Doch bislang, Sie ahnen es schon, ist nichts geschehen.
Umzug in Etappen
Jetzt aber! „Im September 2013 soll mit dem Bau begonnen werden“, sagt Mischa Moriceau, Sprecherin von Vivantes. Bis 2018 solle dieser fertig gestellt sein, der geplante Umzug jedoch schon ab 2016 sukzessive in mehreren Etappen erfolgen. Als Gründe für die Verschiebung nennt sie Verzögerungen bei der Planung. Auch über die Kosten mag sie nichts Genaueres sagen. Da fehle noch ein Beschluss vom Aufsichtsrat, so Moriceau.
Für das Krankenhaus bleibt damit vorerst alles beim Alten. Womit es eine große Ausnahme bildet im großen Thälmannpark-Areal, dessen Zukunft derzeit so heftig diskutiert und evaluiert wird. Auch nach dem Umzug soll das denkmalgeschützte Gebäude übrigens ein medizinischer Standort bleiben – etwa in Form eines Ärztehauses. Am genauen Nachnutzungskonzept werde aber noch gearbeitet, sagt die Vivantes-Sprecherin.
Pankows Stadträtin unter anderem für Gesundheit, Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD), erfährt von den neuesten Plänen von Vivantes erst über diese Zeitung. „Der Erhalt des Krankenhauses liegt im bezirklichen Interesse. Deshalb ist jede Verlängerung des Betriebs vor Ort ein Erfolg“, kommentiert sie. In Pankow hatte man sich vehement gegen die Abwicklung des Standortes in der Fröbelstraße gewehrt. Vivantes und Senat hatten sich damals aber durchgesetzt.
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