Danziger 101 x 3

von Juliane Schader 12. März 2013

Die Säulen der Galerie Parterre werden thematisiert, die Zukunft des Thälmann-Areals diskutiert und der Sinn der Lebens aus Frauensicht analysiert. Plus Bonustrack: Lange Nacht der Museen.

Industriecharme mit Gips zukleistern, das würde heute auch nicht mehr passieren. Doch als Mitte der 80er Jahre in einem denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Gasanstalt an der Danziger Straße ein Kulturzentrum eingerichtet wurde, hielt man das noch für eine gute Idee. So stehen bis heute im zentralen Ausstellungsraum der Galerie Parterre monumentale und gipsweiße statt schlanker, gusseiserner Säulen. Höchste Zeit, dass ein Künstler sich dieser Problematik mal annimmt.

Horst Bartnig hat sich die Mühe gemacht und eigens für diesen Ort eine Ausstellung konzipiert. Nicht weniger als die vollständige Verwandlung des Raums durch Bartnigs charakteristische Entwicklung von Variationen und Folgen verspricht die Ankündigung. Zudem werden Bilder und Grafikfolgen des Künstlers aus den Jahren 1998 bis 2003 gezeigt. Zur Eröffnung am Dienstagabend soll neben dem Künstler auch der Leiter des Hamburger Bahnhofs, Eugen Blume, dabei sein.

„Bartnig – konkret“, 13. März bis 28. Februar, Mittwoch bis Sonntag 13 bis 21 Uhr, Donnerstag 10 bis 22 Uhr, Ausstellungseröffnung in Anwesenheit des Künstlers am 12. März, 20 Uhr, Galerie Parterre, Danziger Str. 101, Eintritt frei.

 

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Zwei Wochen Vorsprung hat die Anwohnerinitiative Thälmannpark der Politik gegeben. Am Mittwoch nun lädt sie zu Information und Diskussion um die Entwicklung des Geländes. Da so etwas ja immer gerne völlig ausufert, gibt es klare Zeitvorgaben: Die erste Stunde wird genutzt, um vorzustellen, was Investoren und Politik so planen. In der zweiten Stunde folgt eine konkrete Arbeit in Kleingruppen unter dem Titel „Wie wollen wir leben“. Fragen und Forderungen zu Themen wie Wohnen, soziale Infrastruktur oder Park als Naturerlebnisraum werden gesammelt, um sie später an Politik und Wirtschaft weiterzuleiten. 

Informationsabend der Anwohnerinitiative Thälmannpark, Mittwoch, 13. März, 18 bis 20 Uhr, Wabe, Danziger Str. 101, Eintritt frei.

 

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Eine gemeinsame Jugend im Kloster hinter und das ganze Leben noch vor sich zu haben, das können Renée und Louise von sich behaupten. Die beiden Freundinnen eint zudem das Ziel, endlich Liebe und Glück finden zu wollen. Doch wie das geht und was das ist, da haben die zwei gänzlich unterschiedliche Vorstellungen.

Auf der Bühne des Theaters unterm Dach werden sie es ausdiskutieren. „Entkommen, mein Engel!“ heißt das Stück, das am Freitag seine Uraufführung feiert. Es basiert auf dem Briefroman „Mémoires de deux jeunes mariées“ von Honoré de Balzac, der die Lebensentwürfe zweier junger Ehefrauen aufeinanderprallen lässt. 170 Jahre vor Einführung der Herdprämie geschrieben beweist der Stoff bis heute Aktualität.

„Entkommen, mein Engel!“, Schauspiel frei nach dem Briefroman „Mémoires de deux jeunes mariées“ von Honoré de Balzac. Erstaufführung am Freitag, 15. März, 20 Uhr, weitere Vorstellungen Samstag, 16 und Sonntag, 17. März, jeweils 20 Uhr, Theater unterm Dach, Danziger Str. 101, Karten kosten 8, ermäßigt 5 Euro.

 

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Die letzte ist schon wieder ein halbes Jahr her – damit ist es höchste Zeit für eine neue Lange Nacht der Museen! Die 32. ist es. In Prenzlauer Berg öffnet unter anderem das MachMit! Museum für Kinder seine Türen und bietet Sonderprogramm mit Stammbaumforschung und Familienrezepte-Börse – „Wer bin ich? Wer bist Du?“ ist da das Motto. Zudem können die aktuelle Ausstellung über das Alte Rom sowie die auch in diesem Jahr schlüpfenden Küken angesehen werden. Auch die oben bereits erwähnte Galerie Parterre ist dabei mit einem Programm aus Vorträgen, Lesung und Konzert.

32. Lange Nacht der Museen, Samstag, 16. März, 18 bis 2 Uhr, unter anderem im MachMit! Museum für Kinder, Senefelderstr. 5, (aufgrund der Zielgruppe schließt dieses Museum um 22 Uhr), Karten für die Lange Nacht kosten 18, ermäßigt 15 Euro. Weitere Informationen gibt es hier.

 

 

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