Zwei Mal sollen in den vergangenen Wochen Unbekannte Mädchen auf der Schultoilette der Grundschule am Falkplatz belästigt haben. Die Polizei ermittelt, die Schule arbeitet am Sicherheitskonzept.
An der Grundschule am Falkplatz sollen in den vergangenen Wochen zwei Mal Schülerinnen auf der Schultoilette von Unbekannten belästigt worden sein. Der erste Vorfall soll sich bereits Mitte Februar, der zweite in der vergangenen Woche ereignet haben. „Wir haben zwei Anzeigen vorliegen und ermitteln nun“, erklärte eine Sprecherin der Polizei. Zu sexuellen Übergriffen sei es jedoch nicht gekommen; die Schülerinnen hätten in beiden Fällen flüchten können.
„Wir nehmen diese Vorfälle sehr ernst und überprüfen gerade, wie wir das Sicherheitskonzept der Schule noch verbessern können“, kommentiert Pankows Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) die Vorfälle. Denkbar seien zum einen bauliche Veränderungen wie der Einbau von Toren. Zum anderen müssten jedoch auch den Kindern und Lehrern die gängigen Vorsichtsmaßnahmen in Erinnerung gerufen werden. Dazu gehört als eine der einfachsten Regeln, immer nur zu zweit zur Toilette zu gehen. Zürn-Kasztantowicz verweist jedoch auch darauf, dass man eine Schule nicht hermetisch abriegeln könne, und auch von einem dauerhaften Wachschutz hält sie nichts. Prävention und Aufklärung von Schülern und Lehrern sei daher besonders wichtig.
Landes-CDU für verschlossene Schultüren
Auch die Polizei verweist auf ihr Präventionsprogramm, zu dem regelmäßige Infoveranstaltungen in Schulen gehören. Auf Landesebene wird darüber hinaus derzeit über einen Vorschlag der CDU verhandelt, die bereits im vergangenen April ein Vier-Punkte-Programm für mehr Sicherheit an Grundschulen vorgelegt hat. Neben Aufklärung von Schülern und Lehrern setzt es auf verschlossene Schultüren, die nur zu Unterrichtsbeginn und -ende offenstehen und mit Video-Gegensprechanlagen ausgestattet sind. Zudem sollen an Schulen, die dies für notwendig erachten, Hilfshausmeister die Lehrer bei der Einlasskontrolle unterstützen.
Zürn-Kasztantowicz (SPD) sieht diese Vorschläge aber eher skeptisch. „Jede Gegensprechanalge benötigt jemanden, der am anderen Ende sitzt“, sagt sie. Und selbt wenn man eine Grundschule in eine Festung umbaue – „Wenn jemand unbedingt in eine Schule hinein möchte, dann kommt er hinein.“
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