Zwei bis vier Döner im Bezirk werden auf ihren Pferdeanteil getestet. Die Kontrolleure kommen ohne Ankündigung.
Kommt ein Pferd in den Dönerladen. So beginnen mittelgute Witze oder die Alpträume von passionierten Dönerkonsumenten, die darauf vertrauen, dass ihre 2,50-Euro-Fleischtaschen aus reinstem Kalbsfleisch bestehen. Der sogenannte Skandal um sogenannte Fleischprodukte in Tiefkühltruhen zeitigt nun auch in Pankow Folgen: In diesen Tagen werden Mitarbeiter der Pankower Hygieneaufsicht stichpunktartig Döner des Bezirks auf ihren Pferdefaktor hin überprüfen. Das erklärte der zuständige Stadtrat Torsten Kühne (CDU) jetzt auf Anfrage. Zwei bis vier Döner sollen geprüft werden, sagte er.
Pferdefleisch ist eigentlich ein Qualitätsfleisch. Für fünf Pferdebockwürste, mild gewürzt, zahlt man in Deutschland immerhin fast fünf Euro. Die Pferde, auf die nun die Pankower Döner geprüft werden, hatten in der Regel ein langes Leben und viel Auslauf in Rumänien – sie gelten daher als weitgehend eklig. Das Land Berlin hat deswegen die Bezirke aufgefordert, Dönerproben an das Landeslabor Berlin-Brandenburg zu schicken. In den kommenden Tagen wird der Bezirk Pankow dem nachkommen, ohne Soße.
Angekündigt werden die Proben den Imbiss-Betreibern nicht, so Stadtrat Kühne. Allerdings würden die Mitarbeiter auch nicht inkognito die Drehspieß-Leckerei erwerben, sondern sich zu erkennen geben. Die Dönerproben seien dabei nur ein Nebenschauplatz – hauptsächlich würden im Amt die Lieferwege des transsylvanischen Pferdefluchs recherchiert, vor allem mittels einer EU-Datenbank.
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