Eine Mietmarkt-Analyse zeigt, dass nur Unter den Linden mehr Miete gezahlt wird. Im Einkommen der Anwohner spiegelt sich das nicht wieder.
Das Gebiet um den Kollwitzplatz ist für Neu-Mieter der fünftteuerste Kiez in ganz Berlin. Dies ist ein Ergebnis des gerade veröffentlichten Wohnmarktreports der GSW Immobilien AG. „Pankow: Preisgünstige Vororte und Luxus am Prenzlauer Berg“ ist die Teilanalyse für den Bezirk Pankow überschrieben. In 190 Gebiete wurde Berlin dabei unterteilt. Am Kollwitzplatz würden inzwischen im Schnitt 11,02 Euro kalt pro Quadratmeter gezahlt. Im Bötzowviertel und um den Helmholtzplatz werden knapp zehn Euro fällig. Besonders auffällig: In Prenzlauer Berg werden zwar hohe Mieten gezahlt, doch die Kaufkraft ist im stadtweiten Vergleich eher gering.
Es ist der inzwischen neunte Wohnmarktreport, der von der GSW in Zusammenarbeit mit dem Immobiliendienstleistungsunternehmen CBRE erstellt wurde. Für die jährliche Analyse des Berliner Wohnungsmarktes wurden 65.078 Mietangebote aus dem ersten bis dritten Quartal 2012 den 190 Postleitzahlgebieten zugeordnet und analysiert. Noch teurer als am Kollwitzplatz ist es demnach nur in Teilen Mittes und in Charlottenburg-Wilmersdorf an der Otto-Suhr-Allee.
35 Prozent des Einkommens für Miete
„Der Kern von Prenzlauer Berg um den Kollwitzplatz hat sich zu einem der Nobelquartiere der Stadt entwickelt“, heißt es im Report. Kommt der Kiez beim Mietmittelwert auf Platz fünf, schafft er es bei den höchsten zu erzielenden Mieten auf Platz zwei – mehr ist nur Unter den Linden rauszuholen. Das Mietniveau geht nicht mit der Kaufkraft einher: Hier liegt der Kollwitzplatz im stadtweiten Ranking nur auf Platz 56.
„Noch weit niedriger ist die Kaufkraft in Nachbargebieten am Prenzlauer Berg“, heißt es im Report. „Die Prenzlauer Allee (PLZ 10405) rangiert hier auf Rang 75, Danziger Straße (10407), Helmholtzplatz (10437) und Arnimplatz (10439) auf Rängen zwischen 119 und 168.“ Da hier trotzdem Durchschnittsmieten von 9 bis zehn Euro netto kalt pro Quadratmeter gezahlt werden müssten, bezahlten Bewohner im Schnitt 30 bis 35 Prozent ihres Netto-Einkommens für die Miete. Wer günstiger wohnen wolle, sollte auf Stadtteile außerhalb des Zentrums ausweichen, etwa nach Pankow Nord, empfiehlt der Report.
Im Report gibt es noch weitere Rankings, zwei zweite Plätze sind besonders interessant. So ist der Helmholtzplatz nach GSW-Einschätzung Vize bei den lebendigsten Märkten Berlins – und die Ostseestraße bei jenen Kiezen mit der niedrigsten Kaufkraft.
Der komplette Report findet sich hier
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