Der Ostberliner Offground wird in der Staatsgalerie portraitiert, im Theater unterm Dach führt Odysseus Krieg im Kopf und die Römer haben das Kindermuseum eingenommen: Die Tipps der Woche.
Der fleißige Arbeiter, stets bemüht, den Sozialismus aufzubauen – das war das Motiv, das sich die DDR-Führung für die heimische Portraitkunst wünschte. Blöd nur, dass weder Fotografen noch Fotografierte sich immer in der Rolle des braven Proletariers gefielen. So entstanden in den 1980er Jahren Portraits einer rebellierenden Jugend, die die Fotografen interessierte und uns heute einen Einblick in die Subkultur jenseits von Arbeitern und Bauern ermöglicht.
Unter dem Titel „Outside GDR“ sind die Portraits noch bis Ende Januar in der Staatsgalerie Prenzlauer Berg zu sehen. Die Ausstellung steht im Kontext der Retrospektive „Geschlossene Gesellschaft – künstlerische Fotografie in der DDR 1949-1989″ in der Berlinerischen Galerie. Zu den ausgestellten Fotografen gehören Hartmut Beil, Sibylle Bergemann, Michael Biedowicz, Robert Conrad, Wolfram Erhardt und Frieda von Wild.
„Outside GDR. Portraits des Ostberliner Offgrounds (Fotografien 1984-1989)“, 8. bis 26 Januar jeweils Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 13 bis 18 Uhr, Staatsgalerie Prenzlauer Berg, Greifswalder Straße 218, Eintritt frei.
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Im Dezember hat das MachMit! Kindermuseum für Kinder ein bisschen Pause gemacht und sich derweil die Römer ins Haus geholt – als Sonderausstellung. Nun können Kinder dort erfahren, was Zement oder die Errungenschaft der Fußbodenheizung eigentlich mit den Römern zu tun haben, und was sie uns darüber hinaus an Wörtern und Zahlen so dagelassen haben. In den thematisch passenden Werkstätten kann man sich zudem einen lustigen römischen Umhang nähen oder selbst römisches Geld gipsen. Ein Forum Romanum zum Wandeln und eine Gelegenheit für öffentliche Reden soll es auch geben. Die Ausstellung läuft voraussichtlich bis Ende August.
„Die alten Römer – und wir“, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, MachMit! Museum für Kinder, Senefelderstr. 5, Eintritt für Erwachsene und Kinder ab drei Jahren 5,50 Euro, ermäßigt und für Kinder ab zwei Jahren 3,50 Euro.
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Eine Trilogie, die an vier Abenden gespielt wird, das muss man auch erstmal hinbekommen. Das Theater unterm Dach hat sich dazu entschieden und lässt Donnerstag bis Sonntag drei Regisseurinnen zum Thema „Krieg im Kopf“ arbeiten. Zum Auftakt am Donnerstag nimmt Miriam Sachs die Odyssee von Homer auseinander und baut sie in einer wilden Mischung aus Theater, Film und Musik wieder zusammen, über die dann Psychiater urteilen sollen. Bieten nicht zehn Jahre Krieg aus heutiger Sicht ein bestes Forschungsfeld zu posttraumatische Belastungsstörungen? Die geladene Expertin und Psychoanalytikerin Franziska Henningsen wird dazu sicher mehr sagen können.
Krieg im Kopf-Trilogie, Teil 1, Donnerstag, 10. Januar, 20 Uhr, Theater unterm Dach, Danziger Str. 101, Karten kosten 8, ermäßigt 5 Euro. Die anderen Teile der Trilogie laufen Freitag bis Sonntag, jeweils 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es hier.
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