Letzte Chance, vorbei!

von Juliane Schader 18. Dezember 2012

In Prenzlauer Berg ist vieles vergänglich. Also besuchen Sie die Wabe, das Gründerzeitmuseum, Weihnachtsmarkt, Kulturbrauerei und natürlich Adventskonzerte, so lange es noch geht!

Es gibt ja ein paar Musiker, die sind völlig zeitlos – und damit ist nicht, Sie werden es schon ahnen, Justin Biber gemeint. Sondern vielleicht eher dieser Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven oder Antonin Dvorak.

Genauso unvergänglich sind manche Feste. Wobei die Feierlichkeiten zum Geburtstag gewisser Staaten oft eine geringere Haltbarkeit haben als etwa manches dörfliche Schützenfest oder gar Weihnachten.

Und dann ist da noch die Gethsemanekirche. Die hat schon so viele Staatsformen überlebt, dass wir uns um deren Bestand vorerst keine Sorgen machen müssen.

Alles zusammen ist das also eine äußert beständige Sache, diese sinfonische Adventsgala mit Werken von Mozart, Dvorak und Beethoven am Mittwoch in der Gethsemanekirche. Karten gibt es im Vorverkauf online hier und telefonisch unter 2 30 99 30, aber nicht an der Kirche selbst.

Sinfonische Adventsgala mit dem Residenz Orchester Berlin, Mittwoch, 19. Dezember, 18 Uhr, Gethsemanekirche, Stargarder Str. 77, Karten kosten 18, ermäßig 10,50 Euro.

 

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Der Bestand der Kulturbrauerei ist ja, wie berichtet, langfristig gesichert – also langfristig im Sinne von bis 2021. Danach ist wohl Schluss, wenn man den Gerüchten trauen darf. Schließlich ging die alte Brauerei als Teil des Bestands der TLG Immobilien in der vergangenen Woche aus Bundeseigentum an den Finanzinvestor Lone Star. Der sich bislang eher durch Gewinnmaximierung als den Erhalt von Kulturangeboten hervorgetan hat.

Folglich sollte man möglichst oft in die Kulturbrauerei gehen, so lange es sie noch gibt. Bis zum kommenden Sonntag ist dort zum Beispiel noch Lucia Weihnachtsmarkt. Dort kann man nicht nur Glühwein trinken, eine Wander-Jurte bestaunen und seinen Jahresbedarf an Senf decken. Sondern am Samstag auch seinen Kindern eine Lehrstunde in Recycling geben. Zwischen 16 und 18 Uhr baut der Verein und ausgezeichnete Material-Verwerter „Kunst-Stoffe“ aus gebrauchten Materialen Mobiles. Mitbasteln können Kinder ab vier Jahren.

Bauen von Mobiles aus Rest- und Gebrauchtmaterialen als Teil des Kinderprogramms des Lucia Weihnachtsmarktes, Samstag, 22. Dezember, 16 bis 18 Uhr, Alte Kantine auf dem Gelände der Kulturbrauerei, Eintritt frei.

 

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Für eine kleine Ewigkeit sollte auch das Haus sein, das Zimmermeister Brunzel Ende des 19. Jahrhunderts in der Dunckerstraße 77 errichten ließ. Das Gebäude steht auch noch, nur das darin befindliche Museum, welches am Beispiel des Herrn Brunzels der Gründerzeit und ihrer Bauten auf den Grund geht, ist nun in ihrem Bestand gefährdet. Denn dem Verein „Miteinander Füreinander“, der das Museum ehrenamtlich betreibt, geht das Geld aus. Ein Grund mehr, der Ausstellung in diesen Tagen einen Besuch abzustatten und sich von ihrer Erhaltungswürdigkeit zu überzeugen.

„Zimmermeister Brunzel baut ein Mietshaus – Bauen und Wohnen in Prenzlauer Berg um 1900“, Montag bis Dienstag und Donnerstag bis Samstag jeweils 11 bis 16.30 Uhr. Der Eintritt kostet 2, ermäßigt 1 Euro.

 

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Und wer von gefährdetem Bestand in Prenzlauer Berg spricht, der darf vom Kulturareal im Thälmann-Park nicht schweigen. Wozu unter anderem die Wabe gehört. Wo es am Donnerstag den Wabe-Jazz gibt – ein psychedelisches, mystisches Weihachtsspektakel mit elektronischen Orgeln, einem australischen Percussionist und einem im Chicago lebenden Berliner, der sich mit Synthesizern und Computerspielen auskennt. Hoffen wir, dass sich trotzdem kein schwarzes Loch im Raum-Zeit-Kontinuum auftut und uns die Wabe trotzdem noch ein wenig erhalten bleibt.

Wabe-Jazz – exotic and strange, vivid and abstract. A psycheledic, mystical Xmas spectacular!“, Donnerstag, 20. Dezember, 21 Uhr, Wabe, Danziger Str. 101, Karten kosten 10 Euro, ermäßigt 8.

 

 

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