Die BVV Mitte hat den Erweiterungs- und Bebauungsplänen im Mauerpark zugestimmt. Die Stimmung war schlecht – auch sonst alles wie immer.
Die Suche nach dem Ort des Geschehens kann verfeindete Lager zusammenführen. Konkret: Den Stadtentwicklungsstadtrat Carsten Spallek (CDU), der maßgeblich für den städtebaulichen Vertrag zur Bebauung des nördlichen Mauerparks verantwortlich ist und die vielen Gegner des Pläne. So sehr die Letzteren den Ersteren auch verfluchen wegen des aus ihrer Sicht drohenden Untergangs des Mauerparks – kurz vor der gerade stattfindenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Mitte war davon nichts zu spüren. Zu sehr waren Spallek und Gegner damit beschäftigt, zusammen den Eingang zur BVV zu finden, die diesmal in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums in der Singerstraße stattfand, um dem Publikumsansturm gerecht zu werden. Burgfrieden also bei der Sitzungssuche.
Erwartungsgemäß war davon schon wenig später zu spüren, genauer gesagt schon am Einlass. Dort bat ein geladener Gast – um genau zu sein, sichtlich geladen -, die eintretenden Gäste darum, „sämtliche negativen Erlebnisse vorne zentral zu melden“; vorne bei den Demo-Organisatoren. „Das werde ich tun, meine Kinder werden am Einlass diskriminiert.“ Sicher ein Wortwechsel, der selten bei einer Bezirksverordnetenversammlung zu hören ist. Im Übrigen waren Kinder bei der BVV anwesend – die Lautesten waren sie allerdings nicht.
Alles wie gehabt
Nach gefühlt dutzenden Sitzungen, Pressekonferenzen, Demos und Ausschusssitzungen wurde nun erstmals auch auf BVV-Ebene über die geplante Mauerparkerweiterung und teilweise Bebauung des selbigen, nun ja, beraten. Freilich waren Ergebnisse absehbar, im Vordergrund stand wohl für die meisten Beteiligten, nochmals die eigenen Positionen zu betonen. Kurze Zusammenfassung: Bezirksamt dafür, SPD und CDU dafür, Rest (Minderheit) dagegen, Publikum stocksauer. Die Linke stellte eine Anfrage mit dem Titel „Städtebaulicher Vertrag Mauerpark: Mythos oder Teufelswerk?“, wobei man wohl von einer rhetorischen Anfrage sprechen muss. Die Grünen fragten, ob die Mauerparkerweiterung „einsam und folgenschwer“ sei. Beide Anfragen wurden nicht behandelt – die thematische Stunde, 45 Minuten lang, war zu kurz. Die wohl weitgehend repräsentative Meinung eines Zuschauers: „Buuh!“
Dass die Erweiterung des Mauerparks und weitere Verhandlungen mit der CA Immo schließlich mehrheitlich gebilligt wurde, überrascht nicht. Wie geht es weiter? Der städtebauliche Vertrag wird verhandelt. Die Proteste gehen weiter. Wie gehabt.
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