Die Mauerparkerweiterung wurde in Mitte endgültig beschlossen. Mit einer Ergänzung: Es sollen mehr Händler mitmachen.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte hat am gestrigen Donnerstagabend der Erweiterung des Mauerparks mehrheitlich zugestimmt. Wie allgemein erwartet schlossen sich die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen damit dem Votum an, das vor drei Wochen bereits der zuständige Ausschuss gegeben hatte. Demnach soll das Land Berlin die Fläche zwischen Bernauer Straße und Gleimstraße kaufen. Betreiber von Flohmarkt und die Mauersegler sollen Land pachten oder kaufen, die Fläche zwischen Gleimstraße und dem Bahngelände Gesundbrunnen soll für Genossenschaftswohnungen erschlossen werden.
Allerdings wurde der Beschlussantrag ergänzt. Bei der Tischvorlage, ebenfalls eingebracht von SPD, CDU und Grünen, geht es um die sieben Hektar große Fläche zwischen Bernauer- und Gleimstraße. In einem zugefügten Absatz heißt es nun, dass weitere Kultur- und Freizeiteinrichtungen auf der Fläche entstehen sollen. Angesprochen sollen damit Händler und Gewerbetreibende, die bereits jetzt im Mauerparks präsent sind, und sich gerne neben Mauerseglern und Flohmarktbetreibern an Pacht oder Kauf von Flächen beteiligen wollen.
Pacht bevorzugt
Das letzte Wort, auch das ist in dem Zusatzpunkt festgeschrieben, hat dabei die Bürgerwerkstatt, ein Zusammenschluss, der von den Freunden des Mauerparks maßgeblich getragen wird. Vereinsmitglied Alexander Puell erklärte gegenüber den Prenzlauer Berg Nachrichten, dass damit gesichert werden soll, dass nur „parkverträgliche“ Partner sich bei der weiteren Entwicklung des südlichen Mauerparks beteiligen. „Es wird also nicht irgendjemand kommen und hier einen riesigen Biergarten im Ballermannstil hochziehen können“, so Puell. Auch Einrichtungen, die Lieferverkehr verursachen, seien damit nicht möglich, genauso wenig wie die Schreckgespenster Fastfood-Filiale oder Hochhaus.
Auch wenn im Beschluss sowohl die Pacht als auch der Kauf von Flächen durch Gewerbetreibende des Mauerparks vorgesehen ist – Puell favorisiert klar die Erbpacht-Variante. Diese ließe die sieben Hektar große Fläche im Eigentum des Landes Berlin. Damit könnte verhindert werden, dass ein Gewerbetreibender zwar in „parkverträglicher“ Absicht ein Stück Land kauft und nutzt, seine Kinder als Erben dann aber vielleicht doch den befürchteten Biergarten hochziehen. „Wir fänden es gut, wenn das Land städtebauliche Mittel nicht einfach aus der Hand gibt.“
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