Abriss für die Jugend

von Juliane Schader 19. April 2012

Der Bötzowkiez bekommt ein Jugendzentrum. Auf dem Grundstück in der Pasteurstraße wird dafür schon mal ein Seitenflügel abgerissen. Bis zur Fertigstellung wird es aber noch zwei Jahre dauern.

Bei diesem Haus hat jemand einmal beherzt die obere Etage abgebissen. So zumindest sieht es aus. Auf der Spitze der verbliebenen zwei Stockwerke sind zwei Männer im Blaumann zu erkennen, die immer mal wieder Schutt und ein paar Backsteine in die Tiefe werfen. Ein ansehnlicher Haufen Geröll hat sich so schon gebildet. Hier, in der Pasteurstraße 22, soll der Bötzowkiez ein Jugendzentrum bekommen. Der Bau gehört zu den letzten Aktionen, die das einstige Sanierungsgebiet noch aus dem Sanierungstopf bezahlt bekommt.

 

Abrissarbeiten dauern noch bis Mai

 

„Im März wurde mit dem Abriss des Seitenflügels begonnen, der noch auf dem Grundstück steht“, erklärt Stephanie Stern von der Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung (S.T.E.R.N), die die Sanierung des Kiezes im Auftrag des Landes betreut. Dass dem Gebäude nicht mit der Abrissbirne, sondern per Hand zu Leibe gerückt wird, habe praktische Gründe, meint sie. Schließlich gelte es, die umliegenden Wohnhäuser zu schützen, weshalb die oberen Geschosse nun stückweise abgetragen werden müssten. „Bis Mitte Mai werden die Arbeiten noch dauern.“

Bis dahin werden der Spielplatz neben dem Grundstück sowie die Parkplätze davor nicht nutzbar sein. Danach kehrt aber zunächst wieder Ruhe ein, denn die eigentlichen Bauarbeiten sollen nicht vor 2014 beginnen. „Das Grundstück ist nicht einfach zu bebauen, da es relativ klein ist und zudem die Nachbarn möglichst wenig gestört werden sollen“, erklärt Stern. In einer Machbarkeitsstudie seien mittlerweile verschiedene Varianten diskutiert worden; der derzeitige Vorentwuf sehe ein eingeschossiges Gebäude mit großer Terrasse in Richtung des Spielplatzes vor. Die Grundstücksbereiche zu den umliegenden Wohnhäusern sollen gärtnerisch gestaltet und später für ruhigere Aktivitäten genutzt werden. „Derzeit arbeiten wir am Feinschliff für diese Planungen.“

 

Kinder und Jugendliche sollen bei Nutzung mitreden

 

Auch für die konkrete Nutzung sind noch nicht alle Entscheidungen gefallen. In diesem Jahr solle aber in einem Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen ein Konzept entwickelt werden, erzählt Stern. „Der genaue Ablauf steht aber derzeit noch nicht fest.“ Ebenso offen ist, ob die ursprüngliche Idee umgesetzt wird, die Kinderfreizeiteinrichtung des Humanistischen Verbandes aus der Esmarchstraße in den Neubau zu verlagern. Das entspräche dem Sanierungsziel, bestehende Einrichtungen aus Mietobjekten in Räume des Bezirks zu verlagern. Aber auch hier meint Stern, definitiv entschieden sei noch nichts.

Bis zum geplanten Baubeginn in zwei Jahren bleibt für die Feinjustierung der Planung ja auch noch ein wenig Zeit. Die Finanzierung ist immerhin schon jetzt gesichert: 600.000 Euro aus dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost stehen für das Vorhaben zur Verfügung.

 

 

 

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