Klinik an der Fröbelstraße bleibt bis 2015

von Juliane Schader 29. März 2012

Seit vier Jahren steht fest, dass Vivantes das Krankenhaus Prenzlauer Berg schließen will. Doch die Abwicklung hat sich verzögert, neuer Termin ist 2015. Gründe für die Planungspause bleiben ungenannt.

Die Abwicklung des Vivantes-Klinikums Prenzlauer Berg verzögert sich voraussichtlich bis 2015. Das sagte der landeseigene Krankenhauskonzern auf Anfrage der Prenzlauer Berg Nachrichten. Für viele ist dabei jedoch wohl nicht die zeitliche Verschiebung die eigentliche Neuigkeit, sondern die Tatsache, dass der Standort an der Fröbelstraße überhaupt geschlossen werden soll. Immerhin liegt der Beschluss dafür schon mehrere Jahre zurück.

Laut der Senatsverwaltung für Gesundheit – das Land Berlin ist alleiniger Anteilseigner des Unternehmens – war bereits im Februar 2008 entschieden worden, dass der Standort aufgegeben und das Bettenangebot in einen noch zu bauenden Neubau am Klinikum am Friedrichshain umziehen sollte. Als Gründe nennt Regina Kneiding, Sprecherin der Senatsverwaltung, Wirtschaftlichkeit sowie die Sicherstellung einer qualitativ guten Krankenhausversorgung. Kurz gesagt: Das Krankenhaus Prenzlauer Berg war Vivantes und Senat zu teuer und seine Einrichtung zu veraltet. Im April 2010 wurde die Klinik Prenzlauer Berg der Am Friedrichshain angeschlossen. Nur der Umzug ist bis heute nicht erfolgt. „Die Planung des erforderlichen Neubaus hat sich verzögert“, so Kneiding. Konkrete Ursachen nennt sie nicht.

 

Aufgabe des Standortes nur gegen massive Widerstände aus dem Bezirk

 

Auch von Vivantes erfährt man nichts Genaueres über die Umstände der Verzögerung. So bleibt offen, warum man es 2008 erst sehr eilig hatte mit der Abwicklung und sich dabei auch über massive Widerstände aus dem Bezirk hinwegsetzte. Und dann vier Jahre ungenutzt ins Land ziehen ließ.

Doch nun soll es wirklich losgehen. Wenn es gelänge, noch in diesem Jahr mit den Arbeiten für den Neubau auf dem Gelände des Klinikums Am Friedrichshain zu beginnen, könne der Umzug gegebenenfalls schon 2014 erfolgen, sagt Stefan Begemann, Interimsmanager der Region Mitte/Ost bei Vivantes und als solcher für das Klinikum am Friedrichshain zuständig. Geplant sei, die 150 derzeit angebotenen Betten komplett zu verlagern. Ob die Zusammenlegung mit Entlassungen einhergehen soll, dazu äußert er sich nicht.

 

Krankenhaus Prenzlauer Berg bis 2015 voll funktionstüchtig

 

Bis dahin bleibt im Krankenhaus in der Fröbelstraße alles beim Alten. Die Sorge, dass ein schon vor vier Jahren als unmodern geltendes Krankenhaus mittlerweile nicht mehr den medizinischen Ansprüchen genüge, erklärt Begemann für unbegründet. Den Patienten drohten keinerlei Einschränkungen, meint er.

Bleibt die Frage, was nach dem Wegzug des Krankenhauses mit dem Gebäude passiert. Immerhin liegt es zentral in dem Karree zwischen Danziger Straße, Prenzlauer Allee, Greifswalder Straße und S-Bahn-Ring, in dem gerade sehr viel passiert: Das Bezirksamt in der Fröbelstraße sowie das Kulturareal Ernst-Thälmann-Park sollen an Treuhänder übergeben werden, das Gebiet des einstigen Güterbahnhofs Greifswalder Straße soll entwickelt werden, und mittendrin wird nun ein großer Krankenhaus-Komplex abgewickelt. „Auch nach dem Umzug der Betten soll am Standort in der Fröbelstraße voraussichtlich weiterhin eine medizinische Versorgung der Bevölkerung angeboten werden“, sagt Begemann. Am Nachnutzungskonzept werde derzeit gearbeitet.

 

 

 

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