Im Stadtbad Oderberger Straße steht die Tür offen, im interkulturellen Haus sind Wochen gegen Rassismus und Blixa Bargeld abstrahiert Einschusslöcher grafisch: Die Kultur in dieser Woche.
Kein Wasser im Bad und die Türen fest verschlossen, so kennen die Prenzlauer Berger ihr Stadtbad Oderberger Straße seit langem. Seitdem die Sprachschule GLS Ende letzten Jahres das historische Gebäude gekauft hat, ist es aber vorbei mit dem Dornröschenschlaf: Das Bad soll Hotel für Sprachschüler, aber auch Badestelle für Anwohner werden. Wer sich davon überzeugen möchte, was im Bad derzeit passiert, kann dies entweder im Internet im Baublog des Bades tun, oder sich am Donnerstagnachmittag selbst einmal ins Stadtbad aufmachen. Ab 15 Uhr öffnet es anlässlich des Weltwassertags der UNO seine Türen. Zu jeder voller Stunde sind Führungen durch das Bad angekündigt; zudem werden Unterwasserpoolfotos der Berliner Künstlerin Johanna Keimeyer gezeigt. Mit einer Videoperformance wird sie auch virtuell das Stadtbad mit Wasser füllen.
Tag der offenen Tür im Stadtbad Oderberger Straße am Donnerstag, 22. März ab 15 Uhr, Oderberger Straße 57/59. Eintritt frei.
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Es sind nicht nur die Touristen, die ungläubig auf die kleinen Löcher in den Fassaden noch unsanierter Häuser starren und sich fragen: Sind das wirklich Einschusslöcher? Noch gibt es diese Relikte des Kampfes um Berlin, und bevor eifrige Bauarbeiter auch diese letzten Zeugen zuspachteln, haben Blixa Bargeld und Hans Gaba schnell noch ein Kunstprojekt daraus gemacht. Indem sie die Einschusslöcher fotografiert und anschließend grafisch bearbeitet haben, ist eine Bilderserie entstanden, die Berliner Geschichte zu schwarz-weißen Grafiken verarbeitet. Zu sehen sind die „Einschüsse“ jetzt in der Galerie Hunchentoot.
Blixa Bargeld „Einschüsse“ vom 22. März bis zum 19. Mai in der Galerie Hunchentoot, Choriner Str. 8, Mittwoch bis Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei.
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Bei der Vielzahl der langen Nächte und themenspezifischen Wochen, die Museen, die Unesco und Mc Donald’s für uns bereit halten, verliert man ja leicht den Überblick. Was eine flapsige Einleitung für ein ernstes Thema ist, nämlich die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der interkulturelle Rat Deutschland ruft diese aus, und auch Pankow beteiligt sich in diesem Jahr daran, indem Bezirksamt und Migrantenvereine am Freitag, den 23. März zum Aktionstag ins Interkulturelle Haus Pankow einladen. Neben Bastelangeboten für Kinder und Einblicken in die Arbeit der Vereine wird ein natürlich interkulturelles Programm geboten. Eine afro-deutsche Spielgruppe stellt etwa europäische, afrikanische und südamerikanische Kinderlieder vor und es wird ein Film über die Schönholzer Heide und ihre bewegte Geschichte vom Vergnügungspark bis zum Zwangsarbeiterlager gezeigt. Ab 19.30 Uhr liest Wilfried N´Sonde aus seinem Debütroman „Das Herz der Leopardenkinder“, welches Sorgen und Entwurzelung eines jungen afrikanischen Immigranten in Paris thematisiert.
Aktionstag am Freitag, 23. März ab 14 Uhr im Interkulturellen Haus Pankow, Schönfließer Straße 7. Eintritt frei. Das Programm findet sich hier.
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