Alle zehn Minuten von der Schönhauser

von Thomas Trappe 15. März 2012

Der Ersatzverkehr für die S- und U-Bahnsperrung im April steht. Neben der M1 soll auch die M10 öfter fahren.

Es ist eine etwas irritierende Überschrift für eine Pressemitteilung zweier Mobilitätsunternehmen. „Deutsche Bahn und Berliner Verkehrsbetriebe erreichen Meilensteine. Umfangreiche Einschränkungen auf dem S-Bahn-Ostring und der nordöstlichen U-Bahn-Linie U2 in den Osterferien.“

Was Bahn und BVG mitteilen wollen, ist freilich nicht ihre Freude über umfangreiche Sperrungen im Prenzlauer Berger ÖPNV, sondern dies: Der Plan für den Ersatzverkehr steht. Jenen Ersatzverkehr für die Sperrung der U2 zwischen Pankow und Rosa-Luxemburg-Platz und der Ringbahn zwischen Schönhauser Allee und Neukölln; beide Baumaßnahmen überschneiden sich zeitlich wegen eines Planungsfehlers bei der Bahn. 

Die Ringbahn soll nach Ankündigung der Bahn am 30. März, einem Freitag, ab 22 Uhr unterbrochen sein und zwar bis zum 16. April, einem Montag, bis 1.30 Uhr. In dieser Zeit fahren von der Schönhauser Allee in Richtung Neukölln keine Bahnen, sondern eine Ersatzbuslinie – und zwar alle drei Minuten tagsüber, nachts alle 5. Die S-Bahn-Sperrung, so heißt es weiter, könne allerdings auch mit diversen Metrotram-, S- und U-Bahnlinien ausgeglichen werden, vor allem die U8 wird dabei für Prenzlauer Berger wichtig sein.

 

Direktverbindung zum Flughafen

 

Die in der Zeit der Bauarbeiten verkürzte Ringbahn soll ganztägig von und zur Schönhauser Allee alle zehn Minuten fahren, vom und zum Gesundbrunnen alle fünf. Die Ringbahn wird in der Zeit der Bauarbeiten mit den S-Bahnen 8,9,45,46 und 47 zu durchgehenden Verbindungen zusammengefasst. Damit gibt es über Westkreuz eine Direktverbindung zwischen Schönhauser und Flughafen Schönefeld. Außerdem fährt damit alle zwanzig Minuten eine Bahn von Pankow über Bornholmer Straße und Ring in Richtung Süden. Damit soll Fahrgästen unnötiges Umsteigen erspart werden, so die Begründung von Bahn und BVG. 

Dass die Metrotramlinien die Baumaßnahmen abfedern sollen, wurde schon vor längerem vom Bezirksamt angekündigt, man setzte damals vor allem auf eine öfter fahrende M1. Die Erwartungen werden scheinbar übertroffen: So soll auch die die M10 häufiger fahren. Wie häufig genau, konnte die BVG bisher allerdings noch nicht beantworten. 

 

„Ein sportliches Ziel“

 

Bei der Sperrung der U2 gibt es gute Nachrichten: Sie soll zwei Tage kürzer dauern als ursprünglich angekündigt. So soll zunächst zwischen Samstag, 7. April, und dem 10. April zwischen Pankow und Stadtmitte nichts mehr fahren. Ab dem 10. April soll die Sperrung dann verkürzt werden auf den Abschnitt Pankow/Rosa-Luxemburg-Platz. Fertig sein will man am Montag, 16. April. „Ein sportliches Ziel“, formuliert Wolfram Kempe (Die Linke), Vorsitzender des Verkehrsausschusses in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung, diese Zielmarge. 

Auch für die nichtfahrende U2 empfehlen Bahn und BVG ein Ausweichen auf „das dichte innerstädtische S-, U- und Metrotram-Netz“. Es empfehle sich für Prenzlauer Berg besonders die U8 „sowie die Verbindungen auf der Nord-Süd-S-Bahn zwischen Potsdamer Platz, Friedrichstraße, Gesundbrunnen und von dort weiter nach Pankow und Schönhauser Allee“. Zudem wird entlang der Strecke ein Schienenersatzverkehr mit barrierefreien Bussen eingerichtet, sie fahren tagsüber ale fünf, nachts alle 15 Minuten, Fahrräder dürfen nicht mitgenommen werden. Die Bahnhöfe Hausvogteiplatz, Märkisches Museum und Klosterstraße werden nicht direkt angefahren, 300 bis 400 Meter muss man bis dorthin laufen.

 

 

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