Noch bis zum 22. Februar können Eltern ihre Kinder an einer der weiterbildenden Schulen anmelden. Doch die Auswahl an Schulen ist groß, die Auswahlkriterien sind sehr unterschiedlich.
Noch bleibt den zukünftigen Pankower Oberschülern und ihren Eltern im Bezirk gut eine Woche, doch dann sollte die Entscheidung für ihre zukünftige Schule gefallen sein: Bis zum 22. Februar können Eltern ihre Kinder für die Jahrgangsstufe 7 an einer der weiterführenden Schulen anmelden. Mehr als 20 Schulen stehen den etwa 2.500 Sechstklässlern im Bezirk zur Auswahl. Neben den elf Integrierten Sekundarschulen und acht Gymnasien gibt es auch eine private Sekundarschule und eine künstlerisch orientierte.
Wie viele Schüler sich diesmal an den weiterführenden Schulen Pankows anmelden, das weißt Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) noch nicht, da es gerade in den Randgebieten Pankows einen regen Austausch mit anderen Bezirken gebe. „Wenn wir die Daten der letzten Jahre zugrunde legen, wird es bei den Integrierten Sekundarschulen kein Problem geben, aber bei den Gymnasien wird es eng“, sagt sie. Vor allem das vergangene Jahr habe gezeigt, dass sich das Wahlverhalten sowohl zwischen den Schulen derselben Schulart als auch zwischen den Schularten massiv ändern könne. „Letztes Jahr waren noch Plätze an Schulen übrig, die sonst immer völlig überfüllt waren“, so Zürn-Kasztantowicz. 2010 gehörte beispielsweise die Käthe-Kollwitz-Oberschule zu den meist nachgefragtesten Gymnasien des Bezirks, ein Jahr später waren es das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium und die Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Schule.
Neben der Förderprognose spielen auch schuleigene Kriterien eine Rolle
Bei der Anmeldung an der neuen Schule spielt die Förderprognose der Grundschule eine wichtige Rolle. Diese beinhaltet eine Schulempfehlung, der die Durchschnittsnote der letzten beiden Halbjahreszeugnisse zugrunde liegt. Bei deren Berechnung zählen die Noten für Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache und die Naturwissenschaften doppelt, die der anderen Fächer einfach. Generell gilt aber, dass Eltern die weiterführende Schule und Schulart ihres Kindes frei wählen dürfen. Somit können auch Kinder, die keine Empfehlung für das Gymnasium bekommen haben, dort angemeldet werden. Zudem muss die gewählte Schule nicht in Prenzlauer Berg oder dem Bezirk Pankow liegen.
Gibt es an einer Schule mehr Anmeldungen als vorhandene Plätze, wird nach verschiedenen Kriterien entschieden, wer angenommen wird. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden beispielsweise vorrangig behandelt. Bis bis zu zehn Prozent sogenannter Härtefälle werden angenommen. Dazu zählen beispielweise Kinder mit Behinderungen oder Krankheiten, denen ein zu langer Schulweg nicht zuzumuten ist. Auch Geschwisterkinder mit alleinerziehenden Eltern gehören in diese Kategorie.
Die meisten Schüler werden nach eigenen Kriterien der Schulen ausgewählt
Etwa 60 Prozent der verfügbaren Plätze dürfen die Schulen nach eigenen Kriterien vergeben. Ein Großteil der Pankower Schulen nutzt dafür die Durchschnittsnote der Förderprognose. Für das musisch-künstlerisch orientierte Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium spielen zudem die Noten der Fächer Musik, Kunst und Geschichte eine wichtige Rolle. Auch wer ein Instrument oder Theater spielt, hat größere Chancen, dort angenommen zu werden. An der auf Mathematik und Naturwissenschaften spezialisierten Käthe-Kollwitz-Oberschule wird hingegen über die Aufnahme im Zweifel mithilfe eines Tests entschieden. Mit 20 Fragen sollen Allgemeinwissen, logisches Denkvermögen sowie mathematische und naturwissenschaftliche Grundkenntnisse unter Beweis gestellt werden.
Die restlichen 30 Prozent der an den Schulen verfügbaren Plätze werden durch Losentscheid vergeben. Alle Schüler, die bisher noch nicht berücksichtigt werden konnten, haben so die Chance, doch noch einen Platz an ihrer Wunschschule zu bekommen. Wem jedoch das Losglück fehlt, wird entweder an der Schule seines Zweit- oder Drittwunsches angenommen oder bekommt vom Schulamt mitgeteilt, an welchen Schulen noch Plätze verfügbar sind. Diese können aber auch außerhalb Pankows liegen.
An beiden Schularten kann man das Abitur ablegen
Für die vor zwei Jahren eingeführten Integrierten Sekundarschulen entscheiden sich in Pankow immer mehr Schüler. Im vergangenen Jahr waren es fast 50 Prozent aller Sechstklässler. Denn nicht nur am Gymnasium kann man das Abitur ablegen, sondern auch hier. Lediglich die Anzahl der Schuljahre unterscheidet sich. Brauchen die Schüler am Gymnasium in der Regel zwölf Jahre bis zum Abitur, sind es an den Integrierten Sekundarschulen dreizehn. Letztere sind zudem Ganztagsschulen, an denen es kein Sitzenbleiben gibt. Auch das am Gymnasium übliche Probejahr entfällt hier. Mit maximal 26 Schülern sind die Klassen der Integrierten Sekundarschulen etwas kleiner als die der Pankower Gymnasien. Hier lernen bis zu 32 Schüler zusammen.
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