Sonne kommt ins Museum

von Kristin Freyer 23. Januar 2012

In Prenzlauer Berg wurde eine weitere Solaranlage eingeweiht. Sie soll Wärme und Strom für das „MachMit!Museum“ liefern.

Das „MachMit!Museum“ in der Senefelder Straße produziert ab sofort Strom für den Eigenbedarf mit Hilfe einer Solaranlage. Neben Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) und Mitarbeitern der Firmen, die die Anlage finanziert haben, waren zur Einweihung in der vergangenen Woche auch Fünftklässler der Grundschule am Kollwitzplatz anwesend. Auf der Dachterrasse des Museums konnten sie eine knapp 90 Quadratmeter große Solaranlage bestaunen.

Die Veranstaltung hatte für die Schüler pädagogischen Charakter. Unter dem Namen „Sonne für’s Museum“ sollten sie an Themen wie Energiepolitik und Ressourcenverknappung herangeführt werden. Die neue Solaranlage des Museums könne auf anschauliche Art und Weise die Erschließung neuer Energiequellen vermitteln, meinte Marie Lorbeer, Chefin des Museums. Dabei hilft auch die im Café angebrachte Anzeigetafel. „Auf ihr ist immer aktuell zu sehen, wie viel Energie über die Solaranlage gewonnen wird“, sagte Lorbeer. „An diesem verregneten Tag ist das aber noch nicht so viel.“

 

Komplett aus Spenden finanziert

 

Die neue Solaranlage kann neben Strom auch Wärme erzeugen. Mit Letzterer kann man etwa die Museumsräume heizen oder Warmwasser produzieren. „Ich bin schon jetzt gespannt, wie viel das Museum an Stromkosten einsparen wird“, so Lorbeer.

Insgesamt 57.000 Euro seien durch Sach- und Geldspenden für den Kauf und die Installation der Solaranlage zusammengekommen, erzählte die Museums-Chefin. Somit konnte die Anlage komplett aus Spenden finanziert werden. Auch Bürgermeister Köhne, selbst bekennender Atomkraft-Gegner, zeigte sich zufrieden mit dem Projekt. Für ihn habe nicht zuletzt die AKW-Katastrophe in Fukushima gezeigt, wie bedeutend ein Umdenken in der Energiepolitik sei. „Solarenergie ist eine wichtige Alternative zur Atomkraft“, sagte er. Nach Angabe von Köhne verpachtet auch das Bezirksamt derzeit einige Dachflächen bezirkseigener Gebäude zur Solaranlagennutzung.

 

Pankow ist bei Solaranlagen führend

 

Zu finden sind solche Anlagen etwa auch den den Dächern der Grundschule im Blumenviertel, der Grundschule am Kollwitzplatz und der Freien Evangelischen Schule in der Christburger Straße. Hinzu kommen sollen bald die Turnvater-Jahn-Grundschule und die Grundschule am Teutoburger Platz. Darüber hinaus verfügt das Jugendzentrum in der Wichertstraße über eine Solaranlage, mit der Wärme erzeugt werden kann.“Pankow ist berlinweit führend beim Abschluss von Mietverträgen mit Betreibern von Solaranlagen“, sagt Immobilienstadträtin Christine Keil (Linke).

Ob sich ein Dach für eine Solaranlage eignet, hänge neben dem Denkmalschutz und dem Bauzustand auch von dessen Ausrichtung ab, meint Keil. Nur Dächer, die nach Süden oder Südwesten zeigen, seien für Solaranlagen geeignet.“Bei Sanierung von Dächern auf geeigeneten bezirklichen Gebäuden werden die Vorkehrungen für die spätere Installation von Solaranlagen gleich mitgebaut.“

 

 

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