Der Platz zwischen Tram und parkenden Autos ist oft zu gering. Abhilfe sollen jetzt separate Radstreifen schaffen.
Unfällen wie jenem vor einer Woche, bei dem eine 31 Jahre alte Radfahrerin in der Pappelallee von einer Tram überfahren und schwer verletzt wurde, soll besser vorgebeugt werden. Die gerade beendete Pankower Bezirksverordnetenversammlung, die letzte dieser Legislaturperiode, hat einem entsprechendem Antrag zugestimmt. In ihm wird der Bezirk aufgefordert, sowohl auf der Stahlheimer Straße als auch in der Pappelallee beidseitig einen Radstreifen anzulegen. Außerdem soll das Amt prüfen, inwieweit es möglich ist, den Rad- komplett vom Auto- und Tramverkehr zu trennen.
Eingebracht wurde der Antrag von der SPD, unterstützt von den Grünen. Begründet wird er damit, dass die meisten Radfahrer den „engen Streifen zwischen parkenden Autos und den Straßenbahngleisen“ nutzen. Es entstünden Gefahren durch plötzlich öffnende Autotüren. Zwischen den Schienen wolle kaum jemand fahren, da „die Toleranz von Autofahrern“ in diesem Fall eher gering sei. „Die räumliche Trennung des Straßenbahn- und Radverkehrs vom Radverkehr ist folglich sinnvoll“, so die Schlussfolgerung.
Parkende Autos stören
Ganz unproblematisch ist die Einrichtung von Radstreifen auf den beiden Straßen freilich nicht. So ist eine Ursache der beengten und teilweise gefährlichen Verhältnisse dort auch, dass erst kürzlich sogenannte Kaphaltestellen eingerichtet wurden, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Diese Haltestellen seien jedoch sinnvoll und sollten unbedingt erhalten bleiben, argumentierte der Verkehrsausschuss, in dem der jetzt verabschiedete Antrag leicht abgeändert wurde. Deshalb sollen die Radstreifen über die Kaphaltestellen geführt werden.
Das Problem der zugeparkten Straße soll das Bezirksamt lösen, indem Parkbuchten geschaffen werden, heißt es. Mit einer Einschränkung: „Die finanziellen Auswirkungen auf die Parkraumbewirtschaftung sind bei Neuanordnung der Stellplätze so gering wie möglich zu halten.“
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