Zappen oder Lesen, das ist die Frage: Diese Woche gibt es einen Kalender zu besichtigen, der aussieht wie ein 60er-Jahre-Fernseher. Und Antje Rávic Strubel liest aus „Sturz der Tage in die Nacht“.
Es gibt sie erst seit ein paar Monaten, die Grafikwerkstatt von Claudia Arndt und Therese Schulte in der Ahlbecker Straße, die beiden bildenden Künstlerinnen eröffneten ihr „Druckwerk Berlin“ im Mai 2011. Hier kann man nun bei den beiden Absolventinnen der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst die Techniken der Radierung, des Holz- und Linolschnitts erlernen: Sie bieten Kurse an, die sich an interessierte Laien ebenso richten wie an Profi-Künstler. Arndt und Schulte nutzen ihre Räume aber auch für Ausstellungen, eine davon wird kommenden Samstag mit einer Vernissage eröffnet. Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus Leipzig und Berlin werden Originalgrafiken zeigen, die sie für ein Kalenderprojekt 2012 gestalteten. Genauer gesagt, für eine „Kalenderbox“, wie Claudia Arndt erläutert: „Sie sieht aus wie ein 60er-Jahre-Fernseher. Die Grafiken sind eingehängt und einzeln entnehmbar.“ Na, dann: Auf zum Kalenderblatt-Zappen!
Vernissage am Samstag, 15. Oktober um 20 Uhr in der Grafikwerkstatt „Druckwerk Berlin“, Ahlbecker Straße 15. Weitere Informationen zeitnah unter www.druckwerk-berlin.net.
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In diesem an DDR-Prosa nicht eben armen Mauerbau-Jubiläumsjahr 2011 (vgl. z. B. hier und hier) gibt es jetzt noch einen weiteren Roman, der sich unter anderem mit diesem Kapitel deutsch-deutscher Geschichte befasst: „Sturz der Tage in die Nacht“ heißt das jüngste Werk der 1974 in Potsdam geborenen Antje Rávic Strubel. Darin fährt der 25jährige Student Erik auf eine kleine Vogelschutzinsel vor Gotland und verliebt sich in die sechzehn Jahre ältere Vogelkundlerin Inez. „Es hatte begonnen, wie es immer beginnt,“ heißt es am Anfang – aber das Ende ist anders. Denn Inez, so erfährt man nach und nach, verliebte sich als junges Mädchen einst in einen Stasi-Mann, wurde schwanger und gab ihr Kind gleich nach der Geburt zur Adoption frei. Auf denkbar schmerzhafte Weise erfährt sie nun, was aus dem Kind wurde. Aus ihrem Roman, der Tragödie, Liebesgeschichte und Politthriller zugleich ist, wird die Autorin am 19. Oktober in der Georg-Büchner-Buchhandlung lesen.
Antje Rávic Strubel: „Sturz der Tage in die Nacht“, S. Fischer Verlag 2011, 438 Seiten, 19,95 Euro.
Lesung am Mittwoch, 19. Oktober um 20 Uhr im Georg-Büchner-Buchladen, Wörther Straße 16, Eintritt10/8 Euro. Infos unter 4421301 oder http://www.georg-buechner-buchhandlung.de
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