Spielwüste für die Kinder vom Thälmann-Park

von Thomas Trappe 27. September 2011

In dem Park wurden die Spielgeräte abgebaut. Jetzt könne man immerhin noch im Sand buddeln, erklärt das Bezirksamt. Eine Sanierung ist nicht möglich.

Der Spielplatz hat was. Eine weite Sandwüste lädt zum Buddeln ein, im Hintergrund die illustre Kulisse zweier Plattenbauten. Für Kinder, die gerne schon früh die Trostlosigkeit einer urbanen Mondlandschaft kennenlernen möchten, ein idealer Spielplatz, zumal, wenn sie gerne mit Hundekot spielen.

Der Spielplatz im Ernst-Thälmann-Park befindet sich in Nähe einiger wirklich sehr altehrwürdiger Dinge, zu nennen sind die Häuserblocks und ein Rotfront-Denkmal Thälmanns. Und seit neuestem ist diese Umgebung das Spannendste, was die Kinder hier finden können. Der Platz selber ist nur noch eine Sandgrube, weit und übersichtlich, unbefleckt von Spielgerät gleich welcher Art. Früher war hier auf dem Spielplatz alles besser: Da gab es noch Klettergerüste, ein halbes Dutzend ungefähr, erinnern sich Anwohner.

Der Pankower Bezirksverordnete Matthias Böttcher (SPD) wollte jetzt wissen, warum der Spielplatz geschlossen wurde. Und erfuhr von Parteifreund und Bezirksbürgermeister Matthias Köhne sogleich, dass von einer Schließung nicht die Rede sein kann. Jedoch mussten Spielgeräte ersatzlos abgebaut werden, „da diese sich  nicht mehr in einem verkehrssicheren Zustand befanden und die Reparatur unwirtschaftlich und nicht finanzierbar war“, so Köhne. Allerdings könnte die Sandgrube weiter als „Buddel- und Aufenthaltsfläche“ genutzt werden.

 

Sanierung ist geplant

 

Besonders verlockend scheint das Angebot nicht. Ein Orts-Besuch vor Ort verführte weder die Redaktion zum Aufenthalt und Buddeln, noch irgendwelche Kinder. Eine Passantin, Mutter zweier Kinder, wunderte das wenig. Sie und ihr Kind berichteten, dass der Platz kaum noch genutzt werde, allenfalls zum Gassigehen. Sie selbst würde sich wünschen, dass hier bald wieder Spielgeräte stehen.

Und genau das ist eigentlich auch geplant, so die Auskunft von Bürgermeister Köhne, der offenbar auf Zweitverwertung setzt. „Das Bezirksamt prüft, ob vorhandene Spielgeräte auf Plätzen, die gut ausgestattet sind, in den Thälmannpark umgesetzt werden können“, heißt es in seiner schriftlichen Stellungnahme. Neue Spielgeräte anzuschaffen sei allerdings nicht möglich, es fehle das Geld. So habe das Bezirksamt den Platz nicht wie vorgesehen aus Mitteln des Bundesprogramms „Stadtumbau Ost“ sanieren können, da sich die Bezirksverordnetenversammlung für „andere Vorhaben“ entschieden habe, so Köhne.

 

 

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