Wer schon immer mal in Kopfsteinpflaster-Ritzen nach Geschichten suchen oder als Hobby-Juror von Kurzfilmen reüssieren wollte, der sollte jetzt unverzüglich eins tun: Unsere Kulturtipps lesen.
Schreiben, schön und gut. Irgendwas fällt einem ja immer ein. Aber eine richtig gute Geschichte zu finden – das wiederum ist oft gar nicht so einfach. Macht aber nichts: Wer zwischen 11 und 15 Jahre alt ist und montags zwischen 15 und 19 Uhr ein bisschen Zeit hat, kann das jetzt üben. Und zwar in der Schreibwerkstatt „Dichte Geschichten“, die unter der Leitung von Sylvia Krupicka vom 12. September bis 12. Dezember in der Literaturwerkstatt (Knaackstraße 97, Kulturbrauerei) stattfindet. Das ist zwar noch ein paar Tage hin, die Teilnahme ist kostenlos und es gibt auch keinerlei Aufnahmebedingungen. Anmelden sollte man sich trotzdem jetzt schon, und zwar unter mail@literaturwerkstatt.org. Das Ganze steht diesmal unter dem Motto „Finden“ – und das heißt dann wohl konkret: Schreibanlässe, Geschichten finden, irgendwo in den Kopfsteinpflaster-Ritzen, Treppenhäusern und auf den Parkbänken dieser Stadt. Und beim anschließenden Austausch, beim Reden und Diskutieren über die entstandenen Ideen schreiben sie sich dann doch eigentlich wie von selbst, die richtig guten Geschichten.
Weitere Infos unter 48 52 45 25 oder auf www.literaturwerkstatt.org
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Lust auf Kurzfilme? Bitte sehr: Im Zeiss-Großplanetarium (Prenzlauer Allee 80) findet am 9. und 10. sowie vom 16. -18. September zum 19. Mal das Internationale Filmfestival ContraVision statt. 71 Kurzfilme aller Genres sind an den fünf Festivaltagen zu sehen, kommerzielle Produktionen ebenso wie Filme von unabhängigen Filmemachern oder Hochschul-Absolventen aus dem In- und Ausland. Am fünften, letzten Tag konkurrieren die besten Wettbewerbsfilme um drei „Contravision Awards.“ Und diese werden – aufgepasst, Hobby-Juroren! – ausschließlich vom Publikum vergeben. Ach ja, zwischen den Filmen treten auch noch zwanzig Bands auf. Man kann sich schlechtere Alternativen zur Werbepause vorstellen.
Tageskarten 5 Euro, Dauerkarten 20 Euro, Reservierung unter 42 18 45 0, weitere Infos hier.
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Ein schönes Jubiläum: Seit 25 Jahren gibt es die Jüdischen Kulturtage in Berlin mittlerweile. Vom 8. bis zum 18. September finden sie diesmal statt, und die Synagoge in der Rykestraße zählt auch diesmal wieder zu den Veranstaltungsorten. Die aus Teheran stammende, in Pankow lebende deutsch-iranische Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai wird dort unter anderem auftreten und ihre neue CD vorstellen. „Eine Frau“ heißt das Werk. Und die Frau, von der es stammt, sagt über ihre Arbeit: „Ich erlaube mir, nur die Sachen zu machen, nach denen ich verrückt bin.“ Also zum Beispiel Jazz und Chansons wie auf dem neuen Album, auf dem sich etliche Stücke jüdischer Komponisten finden (Donnerstag, 15. September Synagoge Rykestraße 53, Karten PK 1: 25/20 Euro, PK 2: 20/15 Euro).
Zwei Tage später gibt am gleichen Ort auch der Klezmer-Klarinettist Giora Feidman ein Konzert. ( 17. September 21 Uhr. Karten PK 1: 35/30 Euro, PK 2: 20/15 Euro). Der 1936 in Buenos Aires geborene Musiker – viele nennen ihn den König des Klezmer – feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag und das 65. Bühnenjubiläum. Passt doch irgendwie ganz gut, zum 25. der Jüdischen Kulturtage.
Karten für die genannten Veranstaltungen gibt es z.B. unter der Telefonnummer 882 42 50, weitere Infos unter www.juedische-kulturtage.org