Mehr Licht ins Dunkel um das Stadtbad

von Juliane Schader 5. Juli 2011

Was mit dem Stadtbad Oderberger Straße passiert, geht alle an. Es ist allerhöchste Zeit, dass die Diskussionen aus den Hinterzimmern ans Tageslicht kommen und die Konzepte auf den Tisch.

Lange war beim Stadtbad Oderberger Straße nur eines sicher, und das war der stetige Verfall. Was genau mit dem Gebäude passieren sollte, nachdem der Besitzer, die Stiftung Denkmalschutz Berlin, selbst an der Sanierung gescheitert war, blieb unklar. Ein namenloser deutsch-amerikanischer Hotelinvestor kam und ging, große Summen hingen in der Luft, Denkmalauflagen wurden genannt, auf die Sanierungssatzung verwiesen, weitere Investoren bekundeten ihr Interesse und fühlten sich dabei unerhört – und alles zusammen schwirrte wie eine große undurchschaubare Wolke um das Bad. Das derweil verfiel.

Und nun das: Ein neuer Investor wird gesucht, und das offiziell und in einem offenen Verfahren, bei dem nicht nur die Stiftung als aktueller Eigentümer, sondern auch der Bezirk mitreden darf. Man wolle Transparenz in die Sache bringen, heißt es auf allen Seiten. Und Transparenz ist wichtig, geht es doch nicht nur um die Gestaltung eines großen Grundstücks im Herzen des Prenzlauer Bergs, sondern auch um sehr viel Geld. Denn auch wenn das Stadtbad vor ein paar Jahren noch für lumpige 100.000 Euro den Besitzer wechselte, heißt das noch lange nicht, dass das Gelände nicht mehr wert wäre. Allein die Verpflichtung, das Bad denkmalgerecht zu sanieren und es für den Schwimmbetrieb zu öffnen, macht es zu einem solchen Schnäppchen. Daher hat die Öffentlichkeit auch ein Interesse daran, dass diese Auflagen vom kommenden Investor eingehalten werden. Andernfalls hätte sich das Land Berlin als ursprünglicher Eigentümer um einen großen Batzen Geld gebracht.

 

Im Sinne dieser Transparenz publizieren die Prenzlauer Berg Nachrichten heute die Pläne der beiden bislang namentlich bekannten Interessenten. Das Konzept des Investors de Gier kann darüber hinaus als Faksimile des Originals abgerufen werden. Die beiden Pläne haben eines gemeinsam, und das ist das öffentlich zugängliche Schwimmbad mit bezahlbaren Eintrittspreisen sowie die denkmalgerechte Sanierung. Damit würden beide die Vorgaben erfüllen, was sie sicherlich zu interessanten Kandidaten macht. Ob Prenzlauer Berg darüber hinaus eher mehr Platz für internationale Gäste, einen Wellnesstempel oder vielleicht doch etwas ganz Anderes braucht, da kann sich nun jeder selbst ein Bild machen. Wichtig ist nur, dass die Zukunft das Stadtbads nicht länger in Hinterzimmern diskutiert wird, sondern die Diskussion bei den Menschen landet, die sie angeht.

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