Einen Schulplatz im Einzugsgebiet könne der Bezirk in diesem Jahr allen zukünftigen Erstklässern anbieten, sagt die Schulstadträtin. In der Homer-Grundschule klagt man derweil über Raummangel.
Wenn die Sommerferien bevorstehen, dann wollen Kinder über alles reden, nur nicht über das kommende Schuljahr. Einzige Ausnahme sind stets die zukünftigen Erstklässler, die in den vergangenen Jahren auch den Bezirk bis weit in die Ferien hinein auf Trapp hielten. Galt es doch stets, der Kinderschwemme in Pankow Herr zu werden und für jeden neuen Grundschüler auch einen Schulplatz zur Verfügung stellen zu können. Doch nachdem im letzten Jahr noch zwei ganz neue Schulen im Eliashof und in der Danziger Straße an Netz genommen werden mussten, geht es in diesem Jahr geradezu beschaulich zu: „Alle Kinder sind versorgt, und das innerhalb ihres jeweiligen Einzugsgebiets“, sagt Pankows Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD).
3400 Einschulungsuntersuchungen gab es in diesem Jahr laut der Stadträtin. Wenn man die üblichen Rückstellungen abziehe, dürften im kommenden Schuljahr in Pankow knapp 3000 Kinder eingeschult werden. „Laut Schulentwicklungsplan hatten wir im vergangenen Schuljahr 2731 Kinder in den ersten Klassen der staatlichen Schulen, im Jahr davor waren es 2470.“ Dank der neuen Schulen sowie der in den letzten Jahren ausgeweiteten Kapazitäten sei man dem Ansturm aber in diesem Jahr gewachsen. „Nicht an jeder Schule, an der wir im vergangenen Sommer noch zusätzliche Klassen eröffnen mussten, ist das in diesem Jahr wieder nötig“, so Zürn-Kasztantowicz. „Jedes Jahr kann man so was aber auch nicht machen, das sprengte die räumlichen und personellen Möglichkeiten.“
Nicht alle Sonderwünsche konnten berücksichtigt werden
Doch auch wenn alle Kinder einen Platz an einer Grundschule im Einzugsgebiet bekommen haben, heißt das nicht, dass auch alle Eltern wunschlos glücklich sind. „Für ein Drittel aller Kinder wurde beantragt, dass sie auf eine andere Schule gehen können als nach Plan vorgesehen“, meint die Schulstadträtin. „Nur in der Hälfte der Fälle konnten diese Sonderwünsche berücksichtigt werden. Die Widerspruchsfrist läuft noch.“
Den Elternvertretern im Bezirk, dem Bezirkselternausschuss (BEA) sowie dem Bezirkselternausschuss Kita (BEAK) sind jedoch bislang kleine größeren Probleme bekannt. „Das heißt aber nicht, dass es keine gibt“, meint Thomas Hummitzsch vom BEAK. „Die Eltern kämpfen sich bei Problemfällen meist alleine durch.“
Allein von der Homer-Grundschule im Bötzowkiez hört man Klagen, es gebe nicht genug Räume. „Dort wird es wieder sehr voll, aber dass Schüler auf andere Schulen umgeleitet werden mussten, wüsste ich nicht“, meint Zürn-Kasztantowicz. Stefanie Remlinger, Vorsitzende der Grünen-Fraktion in der BVV, erklärt, hier gehe es nicht primär um neue Grundschüler, sondern um fehlenden Platz für das Hortangebot. „Die Homerschule ist räumlich am Limit, und nebenan stehen im ehemaligen Lehrerwohnhaus in der Esmarchstraße zwei Etagen frei.“ Es fehle aber das Geld, um die Räume entsprechend aufzurüsten, damit sie von der Homer-Grundschule genutzt werden könnten. „Das muss geklärt werden“, sagt Remlinger.
Aber jetzt sind doch erstmal Sommerferien.