Schüler suchen nach ihren Stärken

von Juliane Schader 5. April 2011

„Komm auf Tour“ heißt ein Projekt, bei dem Pankower Schüler spielerisch herausfinden, ob Organisation, Reden oder doch eher Handwerkliches zu ihren Stärken zählen.

Was kann ich eigentlich? Gut reden? Dinge organisieren? Habe ich einen grünen Daumen? Oder liegt es mir eher, Menschen zu helfen? Wer später einmal einen passenden Beruf ergreifen will, der sollte sich schon früh seiner Fähigkeiten bewusst werden. Schülern der siebten und achten Klassen aus Pankow hilft dabei von heute bis Freitag ein Erlebnis-Parcours, der auf dem Gewerbehof in Alt-Reinickendorf aufgebaut wurde.

„Komm auf Tour“ heißt das Projekt, das durch ganz Deutschland tourt und in Berlin vom Senat, der Arbeitsagentur und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung organisiert und finanziert wird. In kleinen Gruppen werden Schüler dabei durch einen Parcours mit vier Stationen geleitet, um spielerisch ihre Begabungen herauszufinden.

Eine dieser Herausforderungen ist ein Labyrinth aus Stahl, in dem die Kinder Dinge suchen und finden und durch das sie etwa einen Tisch navigieren müssen. „Dabei geht es darum, zu erkennen, dass man manchmal auch Hilfe suchen und annehmen muss“, erklärt Maren Römer, Mitarbeiterin von „Komm auf Tour“. „Auch ein Schritt zurück kann der richtige Weg zum Ziel sein.“

Weitere Stationen sind eine Bühne, auf der kleine Rollenspiele durchgeführt werden, eine Wohnungskulisse, in der es um die Organisation des täglichen Lebens geht, sowie ein Zeittunnel. Anhand von Fotos verschiedener Lebens- und Arbeitssituationen aus Gegenwart und Zukunft sollen die Schüler über Mögliches und Unmögliches diskutieren.

 

Schüler sammeln Stärkepunkte entsprechend ihrer Fähigkeiten

 

„Zwei Stunden halten sich die Schüler in dem Parcours auf“, sagt Römer. Während sie an den einzelnen Stationen ihre Aufgaben lösten, würden sie von Reiseleitern genannten Mitarbeitern von „Komm auf Tour“ beobachtet und mit Stärkepunkten versehen. „Wir unterscheiden zwischen sieben verschiedenen Stärken wie Fantasie, Ordnung, grüner Daumen oder handwerklicher Begabung.“ Nach Abschluss des Parcours würde dann überprüft, ob die an den Stärkepunkten abzulesenden Fähigkeiten wirklich den Stärken der Kinder entsprächen, und welche Berufsmöglichkeiten sich daraus ergäben.

„Unser Ziel ist es, dass sich die Jungendlichen auch schon bevor es an die konkrete Berufswahl geht, ihrer Interessen und Möglichkeiten bewusst werden“, meint Römer. Zudem helfe das Projekt bei der Vernetzung der verschiedenen Akteure wie Schulen, Lehrern und Eltern mit Bezirksamt, JobCenter, Agentur für Arbeit sowie Unternehmen und Bildungsdienstleistern.

Bis Freitag werden fast 800 Pankower Jugendliche etwas mehr über sich selbst und die eigenen Fähigkeiten erfahren haben. Aus Prenzlauer Berg nehmen an dem Projekt unter anderem die Gustave-Eiffel-Oberschule, die Tesla-Schule, die Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Schule und die Schule am Senefelderplatz teil.

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