Die Verlegerin Daniela Seel gastiert mit einigen ihrer Autoren und befreundeten Musikern in ihrem alten Heimatkiez.
Wie mutig, um nicht zu sagen tollkühn muss man eigentlich sein, um sich als unabhängige Verlegerin auf Lyrik zu spezialisieren? Ganz einfach: Genau so mutig und tollkühn wie Daniela Seel. 2003 gründete die gelernte Verlagskauffrau den Verlag kookbooks mit zwei Firmensitzen im hessischen Idstein und in Prenzlauer Berg. Sie verlegt seither vor allem Gedichtbände, aufwändig gestaltet von ihrem Grafiker Andreas Töpfer. Zu den bekannteren kookbooks-Autoren gehört zum Beispiel Daniel Falb, der 2001 den Literaturpreis Prenzlauer Berg erhielt. Oder Ron Winkler, der Leonce- und Lena-Preisträger von 2005, und die ebenfalls mit vielen Preisen ausgezeichnete Uljana Wolf. Spätestens als der Verlag kookbooks 2006 selbst den Kurt Wolff-Förderpreis erhielt, wurde auch die umtriebige Daniela Seel fast so etwas wie ein kleiner Star unter den unabhängigen Kleinverlegerinnen und Kleinverlegern im Lande.
In Prenzlauer Berg sitzt der Verlag zwar inzwischen nicht mehr, vor einiger Zeit zog kookbooks nach Friedrichshain um. Am 5. April aber wird es ein Gastspiel im alten Heimatkiez geben: Unter dem Titel „Leg das ab“ werden Daniela Seel und ihre Autoren Alexander Gumz und Mathias Traxler im Dock 11 den Frühling feiern. Und zwar mit Musik: Unter anderem Jan Böttcher und Kat Frankie werden aufspielen. Daniela Seel selbst wird bei diesem Lesekonzert übrigens keineswegs bloß moderieren. Sondern auch eigene Gedichte vorlesen: „ich kann diese stelle nicht wiederfinden“ heißt ihr erster eigener Gedichtband. Natürlich bekam sie auch dafür bereits eine Auszeichnung, nämlich den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis 2011. Erschienen ist das Buch bei kookbooks – wo auch sonst.
„Leg das ab“, Lesekonzert von kookbooks, am 5. April um 20.30 Uhr im Dock 11, Kastanienallee 79. Karten unter ticket@dock11-berlin.de oder unter 44 81 222.
