Und was machst Du so? In unserer Interview-Reihe schauen wir den Arbeitern der Gegenwart kurz über die Schulter. Heute dem Maler René Pfauder.
Nichts bleibt, wie es war, schon gar nicht in Berlin und erst Recht nicht in Prenzlauer Berg. Es wird gebaut, gezimmert, abgerissen und verputzt, gebastelt, geplant und verworfen, was das Zeug hält. Und es wird auch gebacken, repariert, gedrechselt, poliert, geschrieben, gelötet, geschweißt und geschnippelt. In unserer Reihe „Baustelle“ schauen wir den Arbeitern der Gegenwart mal kurz über die Schulter.
René Pfauder, 41, Maler, Chodowieckistraße
Woran arbeiten Sie da gerade?
Ich baue eine Schallschutzwand, um die Geräusche vom Nachbarn zu dämmen.
Und für wen machen Sie das?
Für die Hausverwaltung Hachmann.
Wann soll es fertig sein?
Eigentlich erst morgen, weil aber alles so gut geklappt hat, schaffen wir das wohl schon heute.
Irgendwelche Schwierigkeiten?
Das Zimmer hat Stuck an der Decke, der soll frei bleiben, deshalb müssen wir die Mauer oben schräg anpassen. Der Fußboden ist auch ein bisschen schief, da mussten wir angleichen. Das ging aber alles problemlos.
Schwierigkeiten gab es eher mit dem Parken. Gestern hab ich gleich zwei Zettel bekommen, das kostet dann gleich 25 Euro!
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn es fertig ist?
Auf einen zufriedenen Mieter, wenn keine Geräusche mehr durch die Wand kommen und allet schick is.
Und auf schnelle Bezahlung!
KURZBIOGRAPHIE: René Pfauder wurde 1970 in Naumburg an der Saale geboren, zehn Jahre später zog die Familie nach Treptow. Inzwischen wohnt er mit Freundin im Eigenheim in Werneuchen. 1988 wurde ihm von der Deutschen Reichsbahn eine Lehre zum Maler angeboten. Ein Beruf, den er gerne ausübt, denn wenn eine runtergekommene Wohnung durch ihn wieder schick aussieht, ist er zufrieden. Seit 10 Jahren arbeitet er selbstständig. Nach vielen Höhen und Tiefen klappt es inzwischen gut mit den Aufträgen – hauptsächlich Altbausanierungen.