Führung durch den rebellischen Prenzlauer Berg

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 16. März 2011

Die Memoiren-Werkstatt Rohnstock Biografien lädt ein zu Zeitzeugengespräch und Spaziergang durch die Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsbewegung des Bezirks.

Die unangepasste Vergangenheit des Prenzlauer Bergs könnte vielleicht sogar für politisch eher desinteressierte Fans von Vampirgeschichten interessant sein: Der Fotograf Bernhard Freutel zum Beispiel gärtnerte einst lieber betont harmlos auf Friedhöfen herum und half dort Gleichgesinnten, anstatt sich dem SED-Regime anzudienen.

Unter dem Titel „Konspirativ und rebellisch: Die Friedens-, Menschenrechts- und Umweltbewegung“ beleuchtet Katrin Rohnstocks Memoiren-Schreibwerkstatt am Samstag, dem 19. März, in einer Kiezführung die umstürzlerischen Kräfte des Bezirks vor 1989. Auch Freutel, der heute das Jugendwiderstandsmuseum in Friedrichshain mitbetreut, wird erzählen, wie das damals so war. Eine besondere Rolle spielten dabei etwa die „Umwelt-Bibliothek“ und die „Kirche von Unten“. Sie gelten als wichtigste Initiativen sozialer Bewegungen in der DDR und werden, obwohl von Menschen aus ganz Ost-Berlin gegründet, bis heute der „Prenzlauer-Berg-Szene“ zugerechnet.

Im einführenden Vortrag zeigt der auf alternative DDR-Lebensentwürfe spezialisierte Historiker Dirk Moldt, wie sich die Entwicklungslinien vor Ort überschnitten. Der Stadtspaziergang führt dann auch über den Stadtteil hinaus zu den einstigen Horten oppositioneller Bestrebungen in der DDR: Nach einem Abstecher zum Pfarrhaus der Zionskirche in der Griebenowstraße geht es weiter zu den Gemeinderäumen der Elisabethkirche in der Invalidenstraße.  

 

19. März, 11 bis 15 Uhr. Treffpunkt: 11 Uhr bei Rohnstock Biografien, Schönhauser Allee 12 (Eingang Saarbrücker Str.). Teilnahmegebühr: 13,50/ 6,75 Euro. Anmeldung unter info@rohnstock-biografien.de oder Tel. 40 50 43 30. Weitere Informationen unter http://www.rohnstock-biografien.de

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