Tonne für den Wertstoff

von Juliane Schader 14. März 2011

Bis Ende 2012 sollen alle Berliner Haushalte eine orangene Werstofftonne bekommen. In vielen Hinterhöfen in Prenzlauer Berg steht sie schon jetzt.

Eigentlich will sich die Berliner Stadtreinigung (BSR) mit der Einführung der orangenen Tonnen für Wertstoffe in ganz Berlin Zeit lassen bis Ende 2012. Doch schon jetzt steht in vielen Hinterhöfen in Prenzlauer Berg neben grauen, grünen, gelben und braunen Tonnen auch die Variante in Orange. Wird da etwa an den Ökos von Prenzlauer Berg die Fähigkeit der Berliner zum Trennungsexzess getestet?

„Bei der Einführung der Orange Box sprechen wir zunächst unsere größten Kunden wie etwa die Wohnungsbaugenossenschaft Gewobag an“, sagt Sabine Thümler, Sprecherin der BSR. Damit sich die Fuhren, mit denen die Tonnen zu den Häusern gebracht würden, lohnten, versorge man dann gleich die umliegenden Straßenzüge mit. „In ganz Berlin werden gerade Tonnen verteilt. Prenzlauer Berg ist dabei kein bewusst gewählter Schwerpunkt.“

So kommt es, dass einige Häuser etwa in der Erich-Weinert- und der Stargarder Straße schon mit Tonnen versorgt wurden, andere in der dazwischen liegenden Wichertstraße jedoch nicht. „Wir arbeiten uns nun von den großen Wohnungsbaugenossenschaften vor bis zu den einzelnen Hausbesitzern“, meint Thümler.

 

Die orangene Tonne bringt den Recyclinghof vor die Haustür

 

Bis zum Ende des nächsten Jahres werden alle Haushalte Berlins eine Orange Box haben. Gesammelt werden darin Elektrokleingeräte, Spielzeug, Metalle, Datenträger, Kunststoffe, Alttextilien und Altholz. „So bringen wir ihnen den Recyclinghof quasi vor die Haustür“, nennt das die BSR.

Zusätzliche Kosten entstehen durch die orangene Tonne nicht, laut BSR kann man durch sie sogar sparen: Zwar seien die Kosten für den Hausmüll zum Jahreswechsel um maximal 2,2 Prozent gestiegen, aber wenn man konsequent trenne und die neue Tonne nutze, bliebe weniger Restmüll, der somit seltener abgeholt werden müsse. Da liege Einsparpotential, meint die BSR.

Ob sie mit dieser Einschätzung Recht hat, wird sich bald zeigen. Wer aktuell versucht, seinen alten Drucker bequem im Hof zu entsorgen, wird schnell merken, dass die Tonnen sich schon jetzt einer großen Beliebtheit erfreuen. „Zu Beginn gibt es immer einen Peak, weil die Leute dann alles das entsorgen, was sie schon lange mal auf den Wertstoffhof bringen wollten“, sagt Thümler. Mit der Zeit werde sich das aber einpendeln. „Wir rechnen mit 15 Kilo Wertstoffmüll pro Haushalt pro Jahr.“

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