In Prenzlauer Berg haben unterdurschnittlich wenig Wähler am gestrigen Volksentscheid teilgenommen. Diejenigen, die den Weg zur Wahlurne fanden, stimmten fast geschlossen für die Offenlegung der Wasserverträge.
In Prenzlauer Berg haben beim Volksentscheid am gestrigen Sonntag zwischen 20 und 25 Prozent der Wahlberechtigten für die Offenlegung der Wasserverträge gestimmt. Damit liegt der Ortsteil im berlinweiten Vergleich im Durchschnitt, bleibt aber unter den Ergebnissen aus dem Norden des Bezirks, wo sich bis zu 35 Prozent der Stimmberechtigten für die Veröffentlichung aussprachen.
Mit fast 99 Prozent stimmten die Prenzlauer Berger, die zur Wahl gingen, fast geschlossen für die Offenlegung. Die Beteiligung war jedoch eher mäßig – im Kastanien- und im Helmholtzkiez lag sie bei unter 20 Prozent, um den Humannplatz nur knapp darüber, und im Wins-, Bötzow- und Kollwitzkiez um die 22 Prozent. Am höchsten war die Beteiligung im Gleim- und dem Skandinavischen Viertel mit durchschnittlich 25 Prozent.
Im ganzen Bezirk Pankow stimmten 28,4 Prozent der 283.000 Wahlberechtigten ab, von denen 98,4 Prozent für die Offenlegung waren. 1,5 Prozent stimmten dagegen, 0,1 Prozent der Stimmen waren ungültig. Im Vergleich mit anderen Berliner Bezirken war die Beteiligung damit in Pankow durchschnittlich. Die höchsten Werte wurden in Treptow-Köpenick mit 33,3 Prozent verzeichnet; die geringste Resonanz gab es in Mitte mit 22,5 Prozent.
Einen Erklärungsversuch für diese Unterschiede liefert das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, das die Zusammenhänge zwischen Abstimmungsergebnis und sozialdemographischen Aspekten analysiert hat. Dabei wurde festgestellt, dass die Wahlbeteiligung in Stimmbezirken mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an älteren Menschen höher war als in Bezirken mit jüngerer Bevölkerung. Zudem war die Beteiligung umso größer, je höher das SPD-Ergebnis bei der Abgeordnetenhauswahl vor fünf Jahren war. Einen nur sehr schwachen Zusammenhang bemerkte das Amt zwischen Beteiligung und Ja-Stimmung und dem Wahlergebnis der Grünen von 2006.
In ganz Berlin waren gestern 2,47 Millionen Wähler dazu aufgerufen, über die Veröffentlichung der Verträge abzustimmen, die die Teilprivatisierung der landeseigenen Wasserbetriebe vor zwölf Jahren besiegelten. 27,5 Prozent der Berliner nahmen an der Wahl teil, von diesen sprachen sich 98,2 Prozent für eine Offenlegung aus.