SPD mit Kampfkandidaturen in zwei Wahlkreisen

von Guido Walter 27. Januar 2011

Die SPD in Pankow möchte die beiden Wahlkreise 6 und 8 von den Grünen zurückerobern. Am Samstag werden die Kandidaten für die Wahl zum Abgeordnetenhaus und der BVV nominiert.

Bei der SPD treten zur Wahl der Kandidaten für die in Prenzlauer Berg liegenden Abgeordnetenhauswahlkreise Pankow 6 und 7 am kommenden Samstag jeweils zwei Kandidaten zur Abstimmung an. Rona Tietje und Roland Schröder, die beide in der ablaufenden Legislatur Mitglieder der BVV-Fraktion waren, stellen sich in Pankow 6 zur Wahl. Wer siegt, darf am 18. September den derzeitigen Wahlkreisabgeordneten Andreas Otto von der Grünen herausfordern. 

In Pankow 7 (unter anderem Schönhauser Allee, Prenzlauer Promenade) tritt der Wahlkreisabgeordnete Peter Treichel erneut an. Gegen ihn stellt sich Clara West zur Wahl. West gehört seit Oktober 2006 der Bezirksverordnetenversammlung Pankow an und ist dort unter anderem Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung. Für Alexander Götz, Kreisvorsitzender der SPD NordOst, gehören Kampfkandidaturen zur demokratischen Normalität. „Wenn ein Kreis so groß geworden ist wie das bei Pankow der Fall ist, ist es nicht ungewöhnlich, dass auch die Konkurrenz zunimmt.“ 

 

Schwere Aufgabe für die SPD


Bei der Wahl zum 17. Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September steht die SPD vor einer schweren Aufgabe. Die Grünen holten 2006 mit Pankow 6 und 8 gleich zwei Wahlkreise, welche die SPD gern zurückgewinnen möchte. Götz sieht seine Partei in Prenzlauer Berg dafür in einer guter Ausgangsposition. „Die Forderung nach einer familienfreundlichen und sozialen Stadt hat jede Partei im Programm. Die Frage ist nur, ob sie das in der Realität auch durchsetzt.“

Die SPD habe für mit dem von Sandra Scheeres initiierten lokalen Bündnis für Familie Pankow die richtigen Zeichen gesetzt. Zentrale Themen in Prenzlauer Berg sind für Götz die Sicherstellung der Versorgung mit Schulen und Kitas. „Kitas, egal ob in öffentlicher oder privater Trägerschaft, müssen für jeden erschwinglich sein“, sagt Götz, der ebenso mehr Eingriffe in die Mietengestaltung fordert: „Wie soll eine junge Familie in Prenzlauer Berg, die gern von einer Zwei- in eine Drei- oder Vierzimmerwohnung wechseln will, Mieten von 10 Euro pro Quadratmeter bezahlen?“ Vor der Piratenpartei, die im September in Prenzlauer Berg erstmals antreten will, hat Götz keine Angst. Die bürgerrechtliche Forderung nach Freiheit im Netz sei ein Punkt, den alle Parteien im Blick behalten sollten.

In den übrigen Prenzlauer Berg betreffenden Abgeordnetenhauswahlkreisen Pankow 8 und 9 stellt sich bei der SPD übrigens nach derzeitigem Stand jeweils nur ein Kandidat zur Wahl. In Pankow 9 (unter anderem Greifswalder Straße, Berliner Allee) ist es Nikolaus Karsten. Für Pankow 8 tritt Severin Höhmann an. Die SPD-Abteilung 15 (Kollwitzplatz, Winsviertel, Kastanienallee) hatte ihn auf ihrer Abteilungsversammlung am 14. Dezember als Direktkandidaten für den Abgeordnetenhauswahlkreis im südwestlichen Prenzlauer Berg nominiert.

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