Wer im Bezirk etwas zu sagen hat, kam am Donnerstagabend zum Neujahrsempfang des Bezirksamts Pankow. Ort des Geschehens war der Künstlerhof Buch, im äußersten Norden von Berlin.
Selbst die mongolische Botschaft hatte einen Abgesandten geschickt. In diesem Jahr war der Ortsteil Buch kurz vor der brandenburgischen Landesgrenze Schauplatz des alljährlichen Neujahrsempfangs der Pankower Bezirkspolitik. So oft habe er noch nie die Worte gehört: „Hier war ich ja noch nie“, sagte Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD). „Hier können Sie alle Mitglieder des Bezirksamts treffen, und das ohne Terminabsprache – nutzen Sie die Gelegenheit!“, lautete Köhnes Aufforderung an die geladene Bezirksprominenz in der frisch renovierten Festscheune des Künstlerhofs Buch. Der Gutshof hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Er war Anfang der 80er Jahre von der DDR-Führung zum Künstlerhof umfunktioniert worden, unter anderem wurden dort Bauteile für das Nikolaiviertel hergestellt. Nach der Wende übernahm die Akademie der Künste den Betrieb, es fehlten jedoch auf Dauer die Mittel. Inzwischen wird der Hof von dem Unternehmer Marko Muth betrieben.
Buch werde immer attraktiver, Pankow als ganzes sei es schon, sagte Köhne. Quasi als Beleg für diese Feststellung widmete sich Köhne dem Thema „gelungene Integration in Pankow“, indem er eine Oberärztin aus Brasilien und zwei Jugendliche aus Kasachstan mit Blumen bzw. einem Präsent bedachte. Sie hatten sich im vergangenen Jahr einbürgern lassen. „Jetzt sind sie Pankower“, schrieb ihnen der Bürgermeister ins Stammbuch. Köhne nutzte die Gelegenheit, um an die Städtepartnerschaft von Berlin-Pankow mit der polnischen Stadt Kolberg (Kołobrzeg) erinnern. Eine Delegation von dort war eigens zum Neujahrsempfang angereist. „Die Partnerschaft lebt dann, wenn sich möglichst viele daran beteiligen“, sagte Köhne und forderte die gesellschaftlichen Gruppen auf, sich aktiv einzubringen. Kolberg ist seit 1994 Partnerstadt von Berlin-Pankow.