Unsere Parkzone soll größer werden

von Juliane Schader 20. Dezember 2010

Ein aktuelles Gutachten empfiehlt, die Parkraumbewirtschaftung auch im Bötzowkiez sowie in den Gebieten um den Humann- und den Arnimplatz einzuführen. Die BVV entscheidet frühestens im März darüber.

Die Parkraumbewirtschaftung erreicht das Bötzowviertel – oder sollte es zumindest tun, wenn es nach einem Gutachten geht, welches das Unternehmen AK Argus im Auftrag des Pankower Bezirksamtes erstellt hat und das jetzt veröffentlicht wurde.

In Folge der Einführung des kostenpflichtigen Parkens im Süden des Prenzlauer Bergs sei es zu Verdrängungseffekten gekommen, von denen besondern das Bötzowviertel zwischen Greifswalder Straße, Danziger Straße und Volkspark Friedrichshain sowie die Gebiete um den Arnim- und den Humannplatz betroffen seien, so das Gutachten. „Die räumliche Ausdehnung der vorhandenen Parkraumbewirtschaftung könnte besonders in diesen Teilgebieten die Verdrängungseffekte kompensieren.“

 

BVV entscheidet frühstens im März über neue Parkzonen


Bereits vor der Einführung der Parkräume zum 1. Oktober hatte man im Bötzowviertel, je nach Tageszeit und Wochentag, eine Auslastung der Parkmöglichkeiten von 84 bis 104 Prozent gemessen. Diese sei nun noch einmal an Werktagen um bis zu 15 Prozent, am Wochenende sogar bis zu 22 Prozent gestiegen. Auch in den Gebieten um den Arnim- und den Humannplatz sei ein Anstieg der Auslastung von 86 Prozent auf 93 Prozent erfolgt. Eine Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung scheint da nur folgerichtig.

Ob es dazu kommt, muss nun die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) entscheiden. „Wir stellen das Ergebnis des Gutachtens am 18. Januar erstmals im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Verkehr und Verbraucherschutz vor“, sagt der Stadtrat für Öffentliche Ordnung, Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). „In der BVV wird frühestens bei der Tagung am 2. März darüber entschieden.“

 

Drei neue Parkzonen erforderten 60 neue Mitarbeiter und 350 Automaten

 

Auch danach könne es noch einmal bis zu einem halben Jahr dauern, bis Parkscheinautomaten in den betroffenen Gebieten aufgestellt würden. „Wenn die Bezirksverordneten dafür stimmen, in allen drei Gebieten Parkzonen zu errichten, müssen wir etwa 60 neue Stellen schaffen und 350 Automaten aufstellen – das braucht Zeit“, so Kirchner. Echte Zweifel an der Einführung neuer Parkräume lässt er aber nicht aufkommen.

Falls Bötzowkiez sowie Humann- und Arnimplatz zu Parkzonen erklärt würden, sind erneut Verdrängungseffekte zu erwarten. Das Gutachten empfiehlt dazu eine genaue Beobachtung des „Grüne Stadt“ genannten Gebietes nördlich der Danziger Straße, das durch Greifswalder Straße, Kniproderstraße und den S-Bahnring begrenzt wird. Auch das Gebiet „Bornholm“ zwischen Ibsenstraße/Stavangerstraße im Norden, Gotlandstraße im Osten, Bornholmer Straße im Süden und Björnsonstraße im Westen sowie die Fläche zwischen Wisbyer Straße, Berliner Straße, Thulestraße und Prenzlauer Promenade müsse man im Auge behalten, empfiehlt die AK Argus.

Gekostet hat das Gutachten den Bezirk laut Bezirksstadtrat Kirchner „einen mittleren vierstelligen Betrag“. Es sei jedoch auch nur eine kleinere Folgeuntersuchung derjenigen, die der Einrichtung der Parkzonen im Oktober vorausgegangen sei und für die man 40.000 Euro bezahlt habe.



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